Wie baue ich meine Videos richtig auf, um auf Facebook kommunizieren zu können? – #onlinevideocontentblog

Wir haben uns in den letzten Wochen bereits ausgiebig mit der Plattform Facebook beschäftigt und welche Möglichkeiten man hat auf dieser mittels Video zu kommunizieren oder zu werben. Nachdem wir nun wissen welche technischen Anforderungen es für Videocontent auf der Plattform gibt wollen wir uns nun aber anschauen, wie man Videos sinnvoll gestaltet, um den größtmöglichen Benefit für sich selbst oder den Kunden zu erzielen. Auch diesen Part der Facebook-Reihe will ich in zwei Bereich aufteilen. Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema Kommunikation mittels Video und nächste Woche dann mit dem Thema Werbung mittels Video.

Warum das Ganze aufgeteilt wird? Ganz einfach: Im Bereich der Video Content Creation muss man ganz massiv zwischen zwei Zwecken, die ein Video erfüllen soll unterscheiden: Kommunikation und Werbung mittels Video Content. Je nachdem, welche der beiden Sparten man bedienen will, kommt es darauf an, wie man die einzelnen Videos aufbaut.

Ein Beispiel: Ein Kunde von uns möchte ein Video produzieren, um neue Kunden zu generieren. Ein anderer Kunde von uns möchte seine neuen Maßnahmen im Betrieb (z.B. eine Aktion bzw. eine Errungenschaft) mit seiner Online-Community teilen. Jetzt kann ich als Medienproduzent nicht hergehen und beiden Kundschaften das gleiche Konzept verkaufen. Das würde nicht funktionieren und es hätte vor allem keinen Benefit für meinen Kunden. Für den ersten Kunden erstelle ich also ein Video-Werbekonzept. Dieser bekommt von mir beispielsweise fünf Videos zu je 10-15 Sekunden, die er gezielt über Facebook- und Instagram-Werbeanzeigen ausspielen kann. Der andere Kunde, der seine neuen Maßnahmen gut präsentieren möchte bekommt von mir ein Video mit einer Länge von ca. 60 Sekunden. In diesem Video dreht sich alles um die Maßnahmen, die nach außen kommuniziert werden sollen. Der Chef des Unternehmens gibt beispielsweise ein Statement ab, welches mit Schnittbilder, dazu passende schöne Aufnahmen untermalt wird. Dieses Video wird im Vergleich zu den Werbeanzeigen von vorhin nicht als Werbeanzeige geschalten, sondern im Feed der Facebook- und/oder Instagram-Seite gepostet und wenn nötig für einen Boost der Reichweite beworben.

Ihr seht, man muss zwischen Kommunikations- und Werbevideos massiv unterscheiden, da man sonst nicht den gewünschten Mehrwert für den Kunden erreicht.

Wie muss ich also meine Videos aufbauen, um damit gut und effizient auf Facebook kommunizieren zu können. Generell möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass folgende Facebook-Videoformate für Kommunikationsvideos am meisten infrage kommen:

  • Facebook-Feed Videos
  • Facebook Marketplace Videos
  • Facebook Story Videos
  • Videos der Facebook Suchergebnisse

Zusätzlich sollte man aber hier auch noch anmerken, dass die Videos im Facebook-Feed sicher die effizientesten in diesem Bereich sind.

Um den besten Aufbau eines Kommunikationsvideos für Facebook am besten zu erklären, bedienen wir uns an einem Beispiel: Ein Kunde von uns möchte mit seiner Facebook-Community teilen, dass sein Betrieb durch gesetzte Maßnahmen und Investitionen ab dem kommenden Monat CO2-neutral wirtschaftet. Da diese Umstellung nicht nur für den Betrieb, sondern auch für dessen Kunden eine spannende Neuigkeit ist, möchte dieser dass natürlich kundtun und die effizienteste Methode Informationen kurz und kompakt rüberzubringen ist natürlich ein Video. Wir bekommen also bei Penta Media die Anfrage so ein Video zu produzieren und machen und an die Arbeit das Video gut durchzuplanen, damit der Kunde seine Community gut erreicht und das Video eine gute Reichweite erzielt. Zuerst müssen wir uns darüber Gedanken machen, wo das Video ausgestrahlt wird und welche Zielgruppen es erreichen soll. Die Vorgabe seitens des Kunden ist in diesem Fall, dass sämtliche Geschäftspartner und Kunden zur Zielgruppe zählen und diese einfach mitbekommen sollen, dass sich der Betrieb mit dem Thema Umwelt und Umweltschutz auseinandersetzt und beschäftigt. Gehen wir also davon aus, dass die Kundschaft ein Unternehmen ist, das Lebensmittel produziert. Noch genauer, um das Beispiel etwas auszuformulieren, ein Betrieb der Säfte produziert. Wir können also die Zielgruppe folgendermaßen definieren:

Zielgruppe A (Geschäftspartner)

In dieser Zielgruppe sollten sich sämtliche Unternehmen der Lieferkette zur Erzeugung des Produktes wiederfinden, sowie sämtliche Abnehmer (Geschäfte, Getränkehändler etc.) unseres Kunden.

Zielgruppe B (Privatabnehmer, Direktkunden, Konsumenten)

Die zweite Zielgruppe setzt sich aus Privatpersonen zusammen, die das Produkt regelmäßig konsumieren und so ein Interesse am Betrieb erzeugt haben.

Wir haben also unsere zwei Zielgruppen definiert und müssen uns nun überlegen, wie wir diese möglichst gut auf einmal ansprechen können. An dieser Stelle möchte ich eine kleine Anmerkung machen, da es in diesem Beispiel eigentlich gescheiter wäre zwei Videovarianten zu produzieren, um beide Zielgruppen optimal anzusprechen. Eine eher technischere Variante für Zielgruppe A und eine eher legerere Variante für Zielgruppe B. Der Einfachheit halber tun wir die beiden mal in einen Topf und denken uns das Video zu Ende.

Da das Video hauptsächlich über den Facebook-Feed ausgestrahlt wird, brauchen wir zu Beginn des Videos entweder eine Art Störer, der die Zuseher abfängt und diese von passiven zu aktiven Zusehern macht oder ein schönes Bild, in welchem man das Produkt sieht. Auch in zweitem Beispiel wieder deshalb, um Zuseher im Feed abzufangen. Normalerweise ist es so, dass Personen die Produkte oder Personen kennen bei Aufnahmen von diesen länger stehen bleiben als bei komplett fremden Dingen. Bei zweiterem (z.B. einem komplett neuen Produkt) bräuchte man eher einen Störer zu Beginn. Was das genau ist, erfahrt ihr im zweiten Teil, wenn es um Videowerbung auf Facebook geht. Wir haben uns also dafür entschieden in der ersten Einstellung, der ersten Aufnahme das Produkt zu zeigen. Wie geht es jetzt weiter? Wenn wir uns dafür entscheiden eine Person sprechen zu lassen, sollten wir uns zu Beginn Gedanken über den Text machen, da sich die weiteren Bilder ja an diesem orientieren.

Den Text bauen wir folgendermaßen auf:

  • Kurzer Einstieg mit Blick in die Vergangenheit
  • Erklärung der gesetzten Maßnahmen und vor allem der Vorteile der Maßnahmen
  • Ausblick in die Zukunft mit einer klaren Darstellung, dass der Betrieb ab sofort CO2-neutral wirtschaftet und so einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und die Gesellschaft leistet

Die Länge des Textes sollte ca. 40-50 Sekunden umfassen und in diesem Fall von einem Mitarbeiter oder einer führenden Person im Unternehmen als Statement eingesprochen bzw. aufgenommen werden.

Achtung: Auch hier eine kleine Anmerkung meinerseits: Sollten Kunden ihre Mitarbeiter dazu verpflichten den Text einzusprechen, die das gar nicht wollen oder sich einfach unwohl vor einer Kamera fühlen, ratet ihnen davon ab. Man merkt im Video an der Sprache und vor allem an der Körpersprache einer Person, ob diese von dem was sie sagt überzeugt ist oder nicht. Wenn sich Personen vor der Kamera unwohl fühlen vermittelt das im Video einen gezwungenen Eindruck und das kann das ganze Video auf gut Steirisch „versauen“. Mir ist bewusst, dass es hin und wieder nicht anders geht und Personen zum Handkuss kommen, die eigentlich gar keine Lust haben vor der Kamera zu stehen. In diesem Fall kann ein Teleprompter auf dem der Text herunterläuft Abhilfe schaffen. Die Personen sehen die Kamera nicht mehr und können sich am Text so zusagen festhalten. Das funktioniert oft sehr gut, wenn Personen sehr nervös sind oder sich auch einfach den Text nicht merken.

Zurück zum Thema: Wir haben also den Text vorformuliert und vom Kunden freigeben lassen. Nun fahren wir zum Kunden in den Betrieb und beginnen zu filmen. Das Statement sollte möglichst locker und überzeugend aufgenommen werden und die Person, die sprichtmuss unbedingt direkt in die Kamera sehen. Warum? Es gibt zwei Arten Statements auszuzeichnen, als Interview-Set-up oder als Statement-Set-up. Bei Ersterem sieht die Person die spricht, zu einer anderen Person. Die Zuseher werden also nicht direkt angesprochen und es kommt einem unweigerlich so vor, als würde man ignoriert bzw. sehe nur eine Art Berichterstattung des Fernsehens. Bei einem Statement-Set-up, wenn eine Person direkt in die Kamera sieht, baut man die Zuseher aktiv mit ins Geschehen ein. Sie werden direkt angesprochen und können quasi mit der sprechenden Person für sich selbst ein Stück weit interagieren. Deswegen sollte man unbedingt ein Statement- und kein Interview-Set-up bei dieser Art von Videos wählen.

Wenn das Statement dann aufgenommen ist, muss man vor Ort schauen, dass man dazu passende Bilder bzw. Einstellungen aufnimmt. Es geht in unserem Beispiel jetzt vor allem darum, eine Art Lebensgefühl zu vermitteln. Wir beginnen mit dem technischen Part für unsere Zielgruppe A und zeigen zum Beispiel die Fotovoltaik-Anlage die eine der Maßnahmen ist. Danach schwenken wir in der Bildsprache um und zeigen zufriedene Mitarbeiter, die Rohstoffe (Obst oder dergleichen) die verarbeitet werden und zum Schluss ein paar gestellte Szenen wo man glückliche Personen sieht die in der Natur das Produkt konsumieren. Man sieht gegen Ende hin nicht mehr den Betrieb, sondern viel unberührte Natur, die im Zusammenhang mit freundlichen Personen und dem Produkt inszeniert wird. So holen wir zu Beginn des Videos die Geschäftspartner ab, die sich vorrangig dafür interessieren wie diese Maßnahmen vor Ort aussehen und gegen Ende hin immer mehr die Endkunden, denen vermittelt wird, dass die bei der Konsumation des Produktes selbst einen Beitrag zur Umwelt und zum Umweltschutz leisten. So ist jeder zufrieden und der Kunde kann mit diesem Video beide Zielgruppen gut bedienen.

Um das nicht zu vergessen: Benutzt auch freundliche und dazu passende Musik, um gezielt Emotionen zu wecken und das Video etwas abzurunden.

Kurz zur Übersicht noch einmal grobe Eckpunkte zum Video und wie dieses vor allem zeitlich aufgebaut werden sollte:

  • Sekunde 0 – 5: Einstieg mit schöner Aufnahme des Produktes
  • Sekunde 5: Statement setzt ein, man sieht kurz die Person, die spricht, um ein Gesicht zur Stimme zu zeigen und startet im Anschluss mit den Schnittbildern
  • Sekunde 9 – 30: Schnittbilder für Zielgruppe A – eher technisch und sachlich gehalten
  • Sekunde 30 – 50: Schnittbilder für Zielgruppe B – Emotionen wecken, Lebensgefühl und guten Zweck vermitteln
  • Sekunde 50: Abspann mit Logo und Claim (z.B. Frisch, gesund und nachhaltig – Getränk XY auch in der Zukunft!)

Ihr seht, mit einem simplen Aufbau könnt ihr die gewünschten Informationen des Kunden gut kommunizieren und damit auch einen kleinen Werbewert erzeugen, indem ihr das Unternehmen gut darstellt und beim Zuseher mit positiven Emotionen verbindet.

Wie zu Beginn angekündigt werden wir den Bereich der Videowerbung dann nächste Woche angehen, um auch die Beiträge nicht allzu lang zu gestalten. Ich hoffe, ihr konntet euch einen Mehrwert aus diesem Beitrag ziehen. Falls ihr Fragen oder Ähnliches habt, schreibt ein Kommentar und ich freue mich auf die Rückmeldungen und Reaktionen zu diesem Beitrag!

Wir lesen oder sehen uns nächste Woche. Bis dahin: LG und eine erfolgreiche Woche!


Jede Woche neue Beiträge! Trends, Tipps und Background Wissen rund um das Thema Online Video Content! Das alles und einiges mehr gibt’s ab sofort auf diesem Blog! Mein Name ist Paul Kalcher und ich bin Teil der Grazer Medienproduktion Penta Media! Wir produzieren Online Video Content für Werbe- und Kommunikationszwecke für unsere Firmenkunden und in folgendem Blog bekommt ihr jede Woche Tipps, Trends und Background Wissen rund um das Thema Online Video Content um diesen für euch oder euer Unternehmen nutzen zu können! Jeden Donnerstag neu!